Perserteppiche haben etwas Besonderes. Sie sind farbenfroh, oft handgeknüpft und erzählen auf ihre Weise Geschichten von fernen Regionen. Vielleicht haben Sie einen geerbt, unterwegs entdeckt oder überlegen gerade, einen zu kaufen. Früher oder später stellt sich dann die Frage: Was ist dieser Teppich eigentlich wert?
Keine Sorge – man muss kein Experte sein, um ein paar wichtige Dinge selbst einzuschätzen. In diesem Beitrag erfahren Sie leicht verständlich, welche Faktoren eine Rolle spielen und worauf Sie mit einem neugierigen Blick achten können.
Wie erkenne ich den Wert eines Perserteppichs?
Bei Teppique beschäftigen wir uns seit vielen Jahren mit handgeknüpften Orient , Nomaden- und Vintage-Teppichen. Dabei haben wir viel darüber gelernt, was Qualität ausmacht und worauf man beim Beurteilen eines Teppichs achten kann. In diesem Beitrag möchten wir dieses Wissen gern mit Ihnen teilen – Schritt für Schritt und so verständlich wie möglich. So können Sie selbst besser einschätzen, welche Besonderheiten in Ihrem Teppich stecken und was ihn vielleicht wertvoll macht.

Knotendichte als Qualitätsindikator
So gut wie jeder Teppichkenner spricht irgendwann von der Knotendichte. Dahinter steckt etwas ganz Einfaches: Wie viele Knoten wurden auf einer kleinen Fläche verarbeitet?
Je mehr Knoten, desto feiner und detailreicher wird das Muster. Solche Teppiche benötigen mehr Zeit und Geschick bei der Herstellung und werden deshalb häufig höher bewertet. Aber: Auch Teppiche mit einer gröberen Optik können wertvoll sein, wenn sie stilistisch oder regional etwas Besonderes sind.
Herkunft und Region
Ein Blick auf die Muster, Farben und Knüpftechnik kann viel über die Herkunft verraten. In Persien, dem heutigen Iran, gibt es zahlreiche Regionen, die bekannt für ihre Teppichkunst sind – zum Beispiel Isfahan, Täbriz, Nain oder Keschan.
Auch Nomadenteppiche- oder Stammesknüpfungen können sehr beliebt sein. Sie wirken oft etwas unregelmäßiger, dafür aber warm, lebendig und voller Charakter. Die Herkunft gibt also Hinweise darauf, welche Traditionen und Besonderheiten im Teppich stecken.
Materialien
Ein weiterer Hinweis auf den Wert: das Material. Viele hochwertige Perserteppiche bestehen aus reiner Schurwolle oder echter Seide. Naturmaterialien fühlen sich gut an, halten lange und altern schön. Ein Teppich, der komplett aus Seide besteht – also sowohl Flor als auch Kette – gilt z.B. als besonders exklusiv.
Wenn ein Teppich hingegen synthetische Fasern enthält, deutet das häufig auf maschinelle Produktion oder günstigere Qualität hin. Ein kurzer Blick – und vielleicht ein kleines Fühl-Experiment – können schon viel verraten.
Zustand & Alter
Ein älterer Teppich kann besonders spannend sein, vor allem wenn er gut gepflegt wurde. Fachleute werfen dabei gerne einen Blick auf Details wie den Flor, die Kanten und die Fransen. Ist alles intakt und wirkt der Teppich insgesamt harmonisch erhalten, kann sich das positiv auf den Wert auswirken.
Natürlich dürfen handgeknüpfte Teppiche Spuren ihres Alltags zeigen – kleine, fachgerecht ausgeführte Reparaturen oder eine leichte Patina gehören manchmal einfach dazu. Sie erzählen von dem Leben, das ein Teppich schon erlebt hat.
Wenn jedoch größere Bereiche beschädigt sind oder schlecht ausgebesserte Stellen auffallen, schmälert das in der Regel den Marktwert.
Als antik bezeichnet man einen Perserteppich in der Regel ab etwa 80 bis 100 Jahren. Vintage Teppiche sind etwas jünger, aber ebenfalls sehr gefragt – besonders in modernen Wohnräumen.
Wie erkennt man echte Handarbeit?
Einen handgeknüpften Teppich erkennt man oft an kleinen Besonderheiten: leichte Unregelmäßigkeiten im Muster, eine nicht schnurgerade Kante oder Farben, die nicht überall exakt gleich wirken. Das macht den Teppich lebendig und einzigartig. Natürliche Pflanzen- und Mineralfarben verändern sich z.B. mit der Zeit auf eine schöne Art – sie entwickeln eine sanfte Patina und wirken lebendig. Chemische oder synthetische Farben hingegen verblassen häufig ungleichmäßig und verlieren ihren Charme.
Wenn Sie die Rückseite betrachten und das Muster dort klar zu sehen ist, ist das ein gutes Zeichen. Bei maschinell gefertigten Teppichen wirkt die Rückseite meist sehr gleichmäßig und fast perfekt. Manche hochwertige Perserteppiche tragen oft eine kleine Signatur – zum Beispiel den Namen des Knüpfmeisters oder der Manufaktur. Solche Stücke sind besonders gefragt, da sie die Herkunft und Individualität des Teppichs unterstreichen.
Sind Perserteppiche noch gefragt?
Auf jeden Fall. Perserteppiche passen überraschend gut in moderne Wohnungen. Sie bringen Wärme, Farbe und Persönlichkeit in einen Raum – und jede Mischung aus Alt und Neu wirkt dadurch spannender.
Viele Menschen schätzen außerdem, dass ein handgeknüpfter Teppich eine lange Lebensdauer hat. Man kauft nicht einfach etwas für ein oder zwei Jahre, sondern etwas mit echter Beständigkeit.
Fazit
Perserteppiche haben Charakter – und genau das macht sie so reizvoll. Wenn Sie herausfinden möchten, wie viel Ihr Teppich wert ist, schauen Sie vor allem auf:
- Knotendichte
- Herkunft
- Materialien
- Zustand und Alter
- Handarbeit oder Maschinenware
Manchmal reichen schon ein paar kleine Hinweise aus, um sich ein gutes Bild zu machen. Und wenn es doch etwas Besonderes ist oder Fragen offenbleiben – dann lohnt sich der Rat eines Fachmanns oder einer Fachfrau.
Teppique
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
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Wie erkenne ich den Wert eines Perserteppichs?
Der Wert hängt von Knotendichte, Herkunft, Materialien, Zustand und Alter ab. Ein Fachmann kann durch genaue Begutachtung eine zuverlässige Einschätzung geben.
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Sind Perserteppiche noch gefragt?
Ja, Perserteppiche sind zeitlos beliebt – sowohl bei Sammlern als auch bei modernen Wohntrends. Besonders Vintage Teppiche erleben derzeit einen Aufschwung.
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Wann gilt ein Perserteppich antik?
Ein Teppich gilt in der Regel ab 80 bis 100 Jahren als antik. Entscheidend sind neben dem Alter auch Seltenheit und Erhaltungszustand.
