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Woran erkennt man einen handgeknüpften Teppich?

Handgeknüpfte Teppiche – ob Perserteppich, Orientteppich oder ein anderer Klassiker – sind echte Kunstwerke. Sie werden in aufwendiger Handarbeit Knoten für Knoten gefertigt und unterscheiden sich deutlich von maschinell hergestellten Ware. Doch woran erkennt man, ob ein Teppich handgeknüpft ist? In diesem Ratgeber erfahren Sie, an welchen Merkmalen Sie einen echten handgeknüpften Teppich erkennen können und wie Sie handgefertigte Unikate von maschineller Massenware unterscheiden. Dabei gehen wir auf Knotentechnik, Fransen, die Teppich-Rückseite, Material und Farben, Herkunft (z.B. Iran/Persien) und Echtheitszertifikate ein. Kurze Checklisten und FAQs helfen Ihnen zusätzlich weiter.

Handgeknüpft vs. maschinell: Unterschiede in Herstellung und Knotentechnik

Ein handgeknüpfter Teppich entsteht in monatelanger Arbeit auf einem Webstuhl. Der Knüpfer befestigt Kettfäden (meist Baumwolle oder Wolle) als Grundgerüst und knotet das Flor-Garn (Wolle oder Seide) per Hand um diese Kettfäden. Auf diese Weise entstehen – je nach Größe und Muster – oft hunderttausende einzelne Knoten, die zusammen das Teppichmotiv bilden. Jeder Knoten wird manuell festgezogen und abgeschnitten. Das Ergebnis ist ein Unikat, das in Dichte, Muster und Maßen minimal variieren kann.

Demgegenüber stehen maschinell gefertigte Teppiche. Industrielle Webstühle imitieren das Knüpfen, arbeiten aber sehr schnell und gleichmäßig. Ein maschinell gewebter Teppich (oft Maschinen-Teppich genannt) kann in wenigen Stunden produziert werden. Typischerweise sind solche Teppiche perfekt symmetrisch und in vielen Größen in Serie erhältlich – ein starkes Indiz, denn traditionelle Orientteppiche existieren meist nur ein Mal in genau jener Größe und Ausführung.

Handgewebte Teppiche sind wiederum eine andere Kategorie: Hierbei wird kein Flor geknüpft, sondern das Muster durch Verweben von Kett- und Schussfäden erzeugt (z.B. bei flachen Kelim Teppich). Solche Kelims erkennt man daran, dass sie keinen Flor haben und beidseitig gleich aussehen. Ein handgeknüpfter Teppich hingegen hat einen aufrechten Flor aus tausenden Knoten; sein Muster erscheint auf der Rückseite als spiegelverkehrtes „Negativ“ der Vorderseite.

Handtuft-Teppiche: Neben knüpfen und weben gibt es noch das Tuften. Ein handgetufteter Teppich wird mit einer Tufting-Pistole gefertigt: Das Garn wird mit einer Nadel durch ein Grundgewebe geschossen und auf der Rückseite mit Latexkleber fixiert. Handtuft-Teppiche erkennt man leicht daran, dass ihre Rückseite mit einer Leinwand oder Latexschicht verklebt und verdeckt ist (die Knoten sind nicht sichtbar). Handgetuftete Stücke sind zwar teilweise in Handarbeit erstellt, aber nicht geknüpft – sie gelten daher qualitativ als Zwischenstufe, oft günstiger als echte handgeknüpfte Teppiche.

Fransen als Merkmal: Angeknüpft vs. angenäht

Fransen sind die losen Fäden, die an den Teppichenden herunterhängen. Schauen Sie sich die Fransen genau an – sie verraten viel über die Herstellungsart:

Detailaufnahme der Teppichrückseite mit sichtbaren Knoten und Farbschattierungen

Bei einem echten handgeknüpften Teppich sind die Fransen Teil der Kettfäden, also des Grundgewebes. Die Fransen entstehen automatisch am Ende des Knüpfvorgangs, wenn die Kettfäden am Teppichende frei weiterlaufen. Sie halten die Knoten zusammen und sind konstruktiver Bestandteil des Teppichs. Im Gegensatz dazu sind die Fransen bei vielen maschinell hergestellten Teppichen nur nachträglich angebracht – oft mit der Nähmaschine oder sogar angeklebt, rein zur Dekoration. Man wollte damit das Aussehen von Orientteppichen imitieren, ohne die zeitintensive Knüpftechnik zu nutzen. Faustregel: Ein echter Orient- oder Perserteppich hat keine angenähten Fransen. Wenn Sie sehen, dass die Fransenbasis separat an den Teppich angenäht ist (erkennbar z.B. an einer Naht oder Klebestelle auf der Rückseite), handelt es sich sehr wahrscheinlich nicht um einen handgeknüpften Teppich.

Ein weiterer Blickfang sind seitliche Abschlüsse (Kanten): Handgeknüpfte Teppiche haben oft von Hand umwickelte Seitenkanten (Overcasting), während maschinelle Teppiche maschinell gekettelte Ränder aufweisen. Allerdings ist dies für Laien schwerer zu erkennen als die Fransenmethode.

Die Rückseite: Knotenbild und Negativmuster

Drehen Sie den Teppich um und betrachten Sie die Rückseite. Hier liegt die Wahrheit buchstäblich „auf dem Teppich“:

Auf der Rückseite eines handgeknüpften Teppichs sehen Sie viele kleine Knoten und das gesamte Muster in grober Pixeloptik. Es wirkt wie ein Negativbild bzw. unscharfes Abbild der Vorderseite. Warum? Weil jeder Knoten aus der Rückseite als kleines Rechteck sichtbar ist – die Stellen, an denen das Flor-Garn um die Kettfäden geschlungen wurde. Das Muster ist somit durchgängig erkennbar. Die Rückseite liefert auch Hinweise auf die Knotentechnik: Bei Orientteppichen unterscheidet man z.B. asymmetrische (Persische) und symmetrische (Türkische) Knoten, die Experten am Knotenbild ablesen können. Für Laien wichtiger:

  • Unregelmäßigkeiten: Handarbeit ist nie 100% perfekt. Leichte Unregelmäßigkeiten in den Knotenreihen, kleine Versätze oder unterschiedlich fest angezogene Knoten sind normal. Wenn Sie sehen, dass wirklich jeder Knoten in exakten Reihen und Spalten angeordnet ist, alle gleich groß und ohne jeden Fehler, spricht das für maschinelle Fertigung. Bei einem handgeknüpften Teppich sind minimale Fehler oder Abweichungen kein Makel, sondern ein Qualitätsmerkmal der menschlichen Fertigung.

  • Rückseitenmaterial: Die Rückseite eines echten Orientteppichs besteht aus den natürlichen Grundgeweben (meist Baumwolle oder Wolle der Kett- und Schussfäden) und zeigt keine zusätzlichen Materialien. Finden Sie hingegen eine zweite Gewebelage oder einen Latexrücken, handelt es sich um keinen handgeknüpften Teppich. Gerade Handtuft-Teppiche erkennt man so: Sie haben einen aufgeklebten Stoff oder Gitter auf der Unterseite, um die eingestuften Fasern zu halten. Ebenso verwenden viele Maschinen-Teppiche Juterücken oder Gummierungen – all das gibt es bei einem echten handgeknüpften Orientteppich nicht.

Tipp: Schauen Sie auch auf Etiketten oder Aufdrucke auf der Rückseite. Ein handgeknüpfter Teppich aus dem Orient hat manchmal ein kleines Gewebeschild mit Angaben (z.B. „100% Wolle – Handgeknüpft in Iran“). Ein maschinelles Produkt hat eher Aufdrucke wie „Made in Turkey – 100% Polypropylen“ o.ä. Diese Informationen können bei der Einordnung helfen.

Muster und Symmetrie: Charme der Unregelmäßigkeit

Die Muster handgefertigter Teppiche haben oft einen ganz eigenen Charme. Ein wichtiger Unterschied ist hier die Symmetrie:

  • Maschinenware: Industriell gefertigte Teppiche zeigen meist perfekt symmetrische Muster. Häufig wird eine Teppichhälfte vom Computer gespiegelt, sodass beide Seiten exakt gleich sind. Kreisrunde Medaillons, Bordüren und Ornamente wirken völlig identisch auf beiden Seiten der Teppichmitte. Das Gesamtbild ist makellos gleichmäßig – fast zu perfekt. Auch die äußere Form des Teppichs ist bei Maschinenware exakt rechtwinklig und gerade.

  • Handarbeit: Ein handgeknüpfter Teppich ist niemals 100% symmetrisch. Kleine Abweichungen schleichen sich über die monatelange Knüpfzeit ein – sei es eine Ranke, die minimal anders verläuft, oder ein Ornament, das auf der einen Seite etwas versetzt ist. Diese leichten Asymmetrien gelten unter Kennern als Beleg für Authentizität und Individualität. Auch die Gesamtkontur ist manchmal ganz leicht unregelmäßig (zum Beispiel minimal breiter an einem Ende). Diese „Imperfektionen“ sind typisch für echte Handarbeit und kein Fehler, sondern sie verleihen dem Teppich Charakter und Einzigartigkeit. Eine Redensart besagt: „Perfektion ist der Feind des Echten.“ Wenn alles zu perfekt aussieht, sollten Sie misstrauisch sein.

Beispiel: Ein Perserteppich mit aufwendigem Blumenmuster wird von Hand geknüpft nie absolut spiegelgleich gelingen. Die Knüpfer arbeiten oft aus dem Gedächtnis oder nach groben Vorlagen, und detailgetreues Spiegeln „aus dem Kopf“ ist praktisch unmöglich. Eine Maschine hingegen kann das Muster pixelgenau duplizieren. Fazit: Entdecken Sie kleine Schönheitsfehler, Abweichungen oder einen leichten „Human Touch“ im Design, spricht vieles dafür, dass der Teppich handgefertigt ist. Ein völlig perfektes, serielles Muster deutet eher auf maschinelle Herkunft hin.

Material und Farben: Natur vs. Synthetik

Woraus besteht der Teppich? Das Material gibt wichtige Hinweise: Traditionelle Orientteppiche werden überwiegend aus Naturmaterialien hergestellt – allen voran Schurwolle, oft kombiniert mit Baumwolle (für Kette/Schuss) und bei edlen Stücken Seide (für feine Details oder den gesamten Flor). Diese Materialien erkennt man an ihrem Griff und Glanz: Wolle fühlt sich warm und etwas fettig an (Lanolin), Seide ist sehr glänzend und kühl, Baumwolle ist fest. Maschinenteppiche verwenden dagegen häufig synthetische Fasern wie Polypropylen, Polyester oder Viskose. Diese wirken glatter oder gar leicht plastisch. Zwar gibt es auch Maschinenware aus Wolle, aber gerade im günstigen Bereich dominieren Kunstfasern. Ein Indiz: Riecht der Teppich chemisch oder fühlt er sich „nach Plastik“ an, ist er wahrscheinlich synthetisch. Echter Wollgeruch (leicht fettig, schafwollartig) deutet auf Naturmaterial hin.

Auch bei den Farbstoffen gibt es Unterschiede. Ältere und hochwertige Orientteppiche sind oft mit natürlichen Pflanzen- und Mineralfarben gefärbt – das ergibt warme, nuancierte Töne. Typisch ist der Abrasch-Effekt: leichte Farbverläufe oder Schattierungen innerhalb einer Farbe, weil die Wolle in unterschiedlichen Partien getrennt gefärbt wurde. Abrasch (arabisch für „Schattierung“) gilt als Qualitätssignal: Teppiche mit solchen Farbunterschieden sind immer handgefertigt, da industrielle Prozesse solche Variationen vermeiden. Maschinell gefärbte Garne hingegen sind synthetisch gefärbt, haben oft knalligere, einheitlichere Farben und zeigen keine Abrasch-Verläufe. Zudem ist die Farbvielfalt begrenzt: Maschinen können technisch meist nur 8–10 verschiedene Farben in einem Teppich kombinieren, während bei Handarbeit nahezu unbegrenzt Nuancen eingesetzt werden können. Ein klassischer Perserteppich kann z.B. 15 Farben oder mehr enthalten – etwas, das maschinelle Produkte selten erreichen.

Praxis-Tipp: Wenn möglich, ziehen Sie leicht an den Fransen oder am Flor. Bei einem handgeknüpften Teppich ist alles fest in den Knoten verankert. Bei billigen Imitationen (z.B. Billig-„Perser“ aus Baumärkten) kann es passieren, dass einzelne Fäden herauskommen – insbesondere bei handgetufteten Teppichen, wo der Flor nur verklebt ist. Lösen sich Fäden oder sieht man getrockneten Leim auf der Rückseite, handelt es sich um Ware mit geringerer Qualität (z.B. getuftet oder geklebt).

Knotendichte und Florhöhe bestimmen

Ein wichtiger Qualitätsfaktor – und gleichzeitig Merkmal zur Identifikation – ist die Knotendichte. Darunter versteht man die Anzahl der Knoten pro Flächeneinheit, meist angegeben als Knoten pro Quadratmeter (oder Knoten pro Quadratdezimeter, bzw. in englischen Quellen KPI = knots per inch²). Handgeknüpfte Teppiche weisen je nach Herkunft und Zweck sehr unterschiedliche Knotendichten auf: Ein grober Nomadenteppich (z.B. Gabbeh) hat vielleicht 30.000–80.000 Knoten/m², während ein feiner Seidenteppich aus Ghom über 1.000.000 Knoten/m² erreichen kann. Generell gilt: Je höher die Knotenzahl, desto feiner und detailreicher das Muster – und desto mehr Zeit und Können stecken darin. Sehr feine Teppiche mit hoher Knotendichte sind in der Regel wertvoller, weil ihre Herstellung extrem aufwendig ist. Allerdings ist Knotenzahl nicht alles – auch grob geknüpfte Teppiche können wertvoll sein, wenn sie alt oder künstlerisch bedeutend sind.

Zum Ermitteln der Knotendichte (für Neugierige): Zählen Sie auf der Rückseite die Knoten in 10 cm Länge, sowohl waagerecht als auch senkrecht. Multiplizieren Sie die beiden Werte und dann mal 100 (für 1 m²). Beispiel: 50 Knoten auf 10 cm Breite und 50 Knoten auf 10 cm Länge ergeben 50×50×100 = 250.000 Knoten/m². Beachten Sie aber, dass Laien das Zählen oft schwerfällt – bei sehr feinen Teppichen ist es ohne Lupe kaum machbar. Hier hilft ein Echtheitszertifikat oder Angaben des Fachhändlers.

Maschinenteppiche erreichen meist keine so hohen Knotendichten wie Spitzen-Perserteppiche. Ihre „Knoten“ (eigentlich Schlingen oder Noppen) sind oft gröber. Zudem sind Muster mit Millionen Knoten für Maschinen unwirtschaftlich. Ein weiterer Punkt: Florhöhe. Handgeknüpfte Teppiche – insbesondere hochwertige – haben häufig einen eher flachen Flor (kurz geschoren), was die Detailschärfe erhöht. Sehr dünne, dichte Teppiche von 3–6 mm Florhöhe gelten als besonders edel. Maschinenware hat häufig einen etwas höheren, gleichmäßigen Flor, und handgetuftete Teppiche sowieso (da sie eher wie hochflorige Wollteppiche gebaut sind). Allerdings variiert dies je nach Produkt. Trotzdem kann man sagen: Ein dünner, gleichzeitig dichter Teppich deutet auf aufwändige Knüpfkunst hin.

Handwerker knüpft einen Teppich in traditioneller Manufaktur mit bunten Garnrollen

Herkunft, Wert und Zertifikate

Die Herkunft eines Teppichs verrät viel über seine Machart und Qualität. Perserteppiche (aus dem heutigen Iran) genießen den besten Ruf – sie gelten als die qualitativ hochwertigsten Orientteppiche. Entsprechend haben Teppiche nach persischem Vorbild aus anderen Ländern oft abweichende Bezeichnungen: z.B. Indo-Teppiche oder China-Perser, wenn das Design persisch ist, aber der Teppich in Indien oder China geknüpft wurde. Solche Teppiche können durchaus handgeknüpft und schön sein, erreichen aber meist nicht ganz den Wert eines echten Persers, da Lohnkosten und oft Materialien geringer sind. Für den Laien ist es schwer, allein am Muster die genaue Herkunft zu bestimmen (Teppich-Herkunft bestimmen erfordert Erfahrung). Manche Hinweise geben jedoch:

  • Label/Etikett: Ein aufgenähtes Etikett mit Aufschrift wie „Handgeknüpft in Iran“ oder „100% Seide – Ghom, Iran“ ist ein starkes Indiz, dass es wirklich ein Perserteppich ist. Bei neueren Import-Teppichen aus Iran findet sich manchmal ein kleines an den Fransen befestigtes Siegel (eine Plombe am Teppich): Dieses Bleisiegel mit Prägung bestätigt die iranische Herkunft. Fehlt ein solches jedoch, ist das kein Grund zur Sorge – ältere Teppiche oder solche aus anderen Ländern haben oft kein Siegel. Wichtig ist generell irgendein Hinweis auf Herkunftsland. Ist kein Etikett vorhanden, kann ein Kenner meist durch Muster und Knotenart ableiten, ob es ein Perser, Afghan, Turkman etc. ist.

  • Typische Muster: Bestimmte Regionen haben markante Designs. Einen echten Perserteppich erkennen Sie z.B. an aufwendigen floralen Motiven, Medaillons und feinen Details (bei Städten wie Isfahan, Täbriz, Nain etc.), während z.B. Afghanische Teppiche häufig geometrische Stammesmuster in kräftigem Rot/Schwarz zeigen. Turkmenische (Buchara) erkennt man an Elefantenfuß-Motiven, Kaukasische an scharfkantigen geometrischen Formen usw. Allerdings kopieren manche Regionen auch die Muster anderer – daher sind Muster allein kein eindeutiger Beweis der Herkunft, aber ein Puzzlestück.

  • Namen und Provenienz: Teure Teppiche tragen oft große Namen: z.B. Täbriz, Isfahan, Nain, Kashan, Ghom (Iran); Hereke (Türkei, besonders feine Seidenteppiche); Bokhara (Turkmenistan/Pakistan), Kaukasische Klassiker wie Schirwan oder Kasak, und viele mehr. Solche Namen bezeichnen die Region oder Stadt und stehen in der Regel für bestimmte Qualitätsstufen und Stile. Wenn Ihnen der Verkäufer z.B. einen „Täbriz 60 Raj“ anbietet, ist das ein sehr feiner Perserteppich mit hoher Knotenzahl. Wertvolle Teppiche erkennen Sie daran, dass solche Angaben gemacht werden können – bei einfacher Massenware heißt es oft nur „Orient-Teppich, 160×230, rot“ ohne weitere Spezifikation. Die Nennung einer spezifischen Herkunft oder Knüpftechnik zeugt meist von einem qualitativ höherwertigen Stück.

Schließlich spielen all diese Faktoren – Material, Knotendichte, Herkunft, Alter, Zustand – eine Rolle, wenn Sie den Teppich-Wert berechnen (lassen) möchten. Eine grobe Wert-Einschätzung können Sie selbst vornehmen, indem Sie schauen: Wie fein ist das Muster? Wie sauber und gleichmäßig ist der Flor? Sind die Farben natürlich und harmonisch? Ist der Teppich unbeschädigt? – Diese Faktoren bestimmen mit, ob es sich um ein einfaches Stück oder einen wertvollen Teppich handelt. Letztlich kann der Wert aber stark variieren: Ein echter Perserteppich kann je nach Größe, Region und Qualität ein paar hundert Euro oder auch einen fünfstelligen Betrag kosten. Wenn Sie unsicher sind, lohnt es sich, einen Experten oder Gutachter zu konsultieren – gerade bei möglichen Antiquitäten oder Erbstücken. Ein wertvoller Teppich zeichnet sich meist durch handgeknüpfte Qualität, hochwertige Naturmaterialien, eine hohe Knotendichte und gewisse Unregelmäßigkeiten (als Zeichen echter Handarbeit) aus. Zudem sind Alter (antike Teppiche >100 Jahre sind sehr gesucht) und Seltenheit wichtig.

Echtheitszertifikat und Beratung nutzen

Gerade bei kostspieligen Teppichen sollte man auf seriöse Händler setzen. Ein guter Fachhändler stellt oft ein Echtheitszertifikat für den Teppich aus. Darin stehen Angaben zu Herkunft (Land/Region), Material, Knotendichte, Alter/Epoche und Wert. Dieses Zertifikat kann Ihnen als Käufer Sicherheit geben, dass Sie einen authentischen, handgeknüpften Teppich erwerben. Achten Sie darauf, ob der Händler Mitglied in Berufsverbänden ist oder Gütesiegel führt.

Wenn Sie online kaufen, sollten Sie einen vertrauenswürdigen Shop wählen. Teppique.com zum Beispiel spezialisiert sich auf echte, handgeknüpfte Teppiche und gibt zu jedem Stück ausführliche Informationen – so wissen Sie genau, was Sie bekommen. Dort finden Sie auch zertifizierte Orientteppiche in verschiedenen Stilrichtungen.

Tipp: Lassen Sie sich beim Teppichkauf ruhig Zeit. Nutzen Sie die Möglichkeit, mehrere Stücke zu vergleichen. Seriöse Anbieter beantworten gern Ihre Fragen zu Knotenzahl, Herkunft oder Alter des Teppichs. Im Zweifel kann auch eine unabhängige Teppich-Begutachtung (Sachverständiger) Sinn machen, wenn es um sehr wertvolle Exemplare geht.

Checkliste: So erkennen Sie einen handgeknüpften Teppich

Zum Abschluss eine praktische Checkliste. Gehen Sie diese Punkte durch, um zu prüfen, ob es sich um einen handgeknüpften Teppich handelt:

  • Fransen: Nicht angenäht, sondern Teil des Teppichs (Kettfäden). Angenäht/aufgeklebt = Warnsignal für Maschinenware.

  • Rückseite: Muster deutlich als Negativ erkennbar; einzelne Knoten sichtbar. Keine Gewebebeschichtung, kein Latex oder Leim auf der Rückseite. Unregelmäßigkeiten im Knotenbild sind normal (und erwünscht).

  • Muster/Symmetrie: Nicht perfekt symmetrisch oder zu 100% gleichmäßig – kleine Abweichungen zeigen Handarbeit. Serienidentische Teppiche in vielen Größen deuten auf maschinelle Fertigung hin.

  • Material: Hochwertige Naturmaterialien (Wolle, Baumwolle, Seide) mit natürlichem Griff. Keine starken Synthetik-Anmutung. Natürliche Farben mit leichten Variationen (Abrasch) sprechen für Handarbeit; grelle Uni-Farben ohne Nuancen eher für Industrieware.

  • Knotendichte: Sehr feine Details und dünner, dichter Flor weisen auf hohe Knotenzahl und Qualität hin. Extreme Gleichmäßigkeit ohne jegliche Knotenfehler könnte aber auf einen maschinellen Teppich hindeuten.

  • Beschriftung/Etikett: Angaben wie „handknotted“ oder Herkunftsland (Iran, Afghanistan etc.) sind gute Zeichen. Begriffe wie „Axminster“, „Wilton“, „Heat-Set“ oder lediglich Kunstfaser-Hinweise deuten auf maschinelle Teppiche hin.

  • Preis & Angebot: Echte Orientteppiche haben ihren Preis. Ein „Perserteppich“ neu für 50€ ist mit Sicherheit kein handgeknüpfter Perser. Vorsicht vor angeblichen Riesenschnäppchen – im Zweifel nach Zertifikat fragen.

  • Plombe/Zertifikat: Bei Perserteppichen ggf. nach einem iranischen Siegel (Plombe) Ausschau halten. Und ein Echtheitszertifikat vom Händler geben lassen, besonders bei höherwertigen Teppichen.

Wenn die meisten dieser Punkte erfüllt sind, stehen die Chancen gut, dass Sie einen echten handgeknüpften Teppich vor sich haben. Andernfalls sollten Sie genauer nachfragen oder vom Kauf Abstand nehmen.

Fazit: Worauf es beim Erkennen echter handgeknüpfter Teppiche ankommt

Ein echter handgeknüpfter Teppich erzählt durch jedes Detail – vom Knotenbild über die Fransen bis zur Materialwahl – eine Geschichte von Handwerkskunst, Herkunft und Tradition. Wer die genannten Merkmale kennt und prüft, kann hochwertige Unikate von industrieller Massenware unterscheiden. Ob als Sammlerstück, Wertanlage oder stilvolles Wohnaccessoire: Handgeknüpfte Teppiche sind zeitlose Begleiter. Vertrauen Sie beim Kauf auf Fachwissen und transparente Händler – wie bei Teppique.com – um echte Qualität und Herkunftssicherheit zu erhalten.

Teppique

Häufige Fragen (FAQ)

Wie erkennt man, ob ein Teppich handgeknüpft ist?

Am schnellsten überprüfen Sie es an Fransen und Rückseite. Bei handgeknüpften Teppichen sind die Fransen Teil des Grundgewebes und nicht einfach angeheftet. Außerdem sehen Sie auf der Rückseite die Knotenmuster und leichte Unregelmäßigkeiten im Gewebe. Ist die Rückseite dagegen mit Gewebe oder Kleber bedeckt, oder sind alle Muster zu perfekt und gleichmäßig, handelt es sich vermutlich um maschinelle Ware. Auch Material und Etikett geben Hinweise: Wolle/Seide und Herkunftsetiketten sprechen für Handarbeit, während synthetische Materialien und industrielle Labels auf maschinelle Fertigung hindeuten.

Wie erkennt man einen originalen Teppich?

Der Begriff „originaler Teppich“ wird oft benutzt, um einen echten Orientteppich (handgefertigt, traditionell) von Imitationen zu unterscheiden. Ein „originaler Perserteppich“ z.B. stammt wirklich aus Persien (Iran) und ist handgeknüpft. Erkennungsmerkmale sind hier ebenso: echte Fransen, sichtbare Knoten auf der Rückseite, hochwertige Naturmaterialien und typische traditionelle Muster. Schauen Sie nach Labels mit Herkunftsangabe oder fragen Sie den Händler nach einem Echtheitszertifikat. Ein originaler Teppich im klassischen Sinn ist handgefertigt – ob geknüpft oder gewebt –, während unechte Teppiche maschinell produziert sind. Die oben beschriebenen Merkmale (Fransen, Unregelmäßigkeiten, Material) helfen Ihnen, einen originalen Orientteppich zu identifizieren.

Wie kann ich einen wertvollen Teppich erkennen?

Ein wertvoller Teppich weist neben der Handknüpfung noch weitere Qualitätsmerkmale auf: Er hat meist eine hohe Knotendichte, feine Details und ein aufwändiges Design. Die Materialien sind exzellent – z.B. erstklassige korkartige Schurwolle oder sogar Seide. Die Farben sind harmonisch, oft mit Naturfarbstoffen erzielt (erkennbar an leichten Abrasch-Verläufen). Außerdem stammt ein sehr wertvoller Orientteppich häufig aus einer renommierten Knüpfregion (wie Isfahan, Täbriz, Nain im Iran) und/oder ist ein altes Antikstück. Alter Teppiche (über 50 oder 100 Jahre) können ihren Wert steigern, sofern sie gut erhalten sind. Achten Sie auf den Zustand: ein wertvoller Teppich sollte trotz Alter keine groben Schäden haben. Wenn Sie einen Teppich haben und unsicher sind, lassen Sie den Teppich-Wert schätzen bei einem Experten. Als Laie können Sie zumindest prüfen: feines, ebenmäßiges Knüpfbild, keine geklebten Stellen, glänzender Flor (bei Seide) und bekannte Muster/Namen – all das deutet auf einen hochwertigen Teppich hin.

Was ist ein Handtuft-Teppich?

Ein handgetufteter Teppich (Handtuft-Teppich) ist kein handgeknüpfter, sondern handgetufteter Teppich. Das heißt, das Muster wird mit einer Tufting-Pistole per Hand in ein Grundgewebe „eingeschossen“. Auf der Rückseite werden die Schlaufen oder Fasern mit Latexkleber fixiert und meist mit einem Stoff abgedeckt. Von oben kann ein Handtuft-Teppich einem handgeknüpften ähnlichsehen, zeigt aber meist weniger Detail und hat oft einen höheren Flor. Wichtiger Unterschied: Handtuft-Teppiche haben keine Knoten, und ihre Fransen (falls vorhanden) sind aufgeklebt. Sie sind schneller herstellbar und daher günstiger. Oft werden sie im Handel als „handgearbeitet“ deklariert, was stimmt – aber es ist eben nicht die traditionelle Knüpfkunst. Erkennen kann man handgetuftete Teppiche an der verkleideten Rückseite (keine sichtbaren Knoten, stattdessen ein Baumwolltuch oder Latex) und daran, dass man die Fasern nicht komplett durchziehen kann (weil sie geklebt sind). Sie sind weniger robust und meist weniger wertvoll als echte handgeknüpfte Teppiche.

Wie erkennt man den Unterschied zwischen handgefertigten und maschinell hergestellten Teppichen?

Zusammengefasst: Handgefertigte Teppiche (dazu zählen handgeknüpfte und handgewebte) erkennt man an Unikatsmerkmalen – keine zwei sind exakt gleich. Maschinell hergestellte Teppiche kommen in Serien vor, mit identischem Muster und oft Standardgrößen. Prüfen Sie folgende Punkte: Fransen – bei Handarbeit Bestandteil des Teppichs, bei Maschinenware oft angehnäht. Muster – bei Handarbeit mit kleinen Abweichungen und nicht perfekt gespiegelt, bei Maschinenware absolut symmetrisch und wiederholbar. Rückseite – bei Handknüpfung sichtbare Knoten und kein zusätzlicher Rücken; bei Maschinenware häufig ein einheitlicher Gewebeboden oder Gummierung, bei Handtuft sogar Stoffrücken. Material – Handgefertigte Orientteppiche nutzen meist Wolle/Seide und natürliche Farben; maschinelle oft synthetische Garne und chemische Farbstoffe. Kurz gesagt: Knoten und Fransen sind unbestechlich – hier sieht man den Unterschied am deutlichsten. Nutzen Sie im Zweifel unsere oben stehende Checkliste.

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